Reisebericht Camino Portugues da Costa – Unser Jakobsweg, Tag 8

28.08.2019: Tag 8, unsere sechste Etappe von Viladesuso nach Sabaris.

Heute starten wir in die bis jetzt kürzeste Etappe. Raus aus dem Hotel, noch schnell ein Foto vom Hotel gemacht und los geht´s.

Am nächsten Lebensmittelladen halten wir kurz an um Wasser, Tempos und Schokolade zu kaufen. Nach ca. einem Kilometer merkt Ingo, dass er sein Handy irgendwo vergessen hat. Der Schreck ist groß. Im Hotel in der Lobby vielleicht? Ich habe dort noch mal was aus meinen Rucksack geholt und Ingo hatte sich gesetzt und gewartet. Wir rufen dort an, aber die verstehen am Telefon überhaupt kein Englisch. Also flott zurück laufen. Dann fällt mir ein, Ingo hat doch draußen noch Bilder (s. o.) vom Hotel gemacht, also muss er das Handy vor dem Lebensmittelladen abgelegt und vergessen haben. Dort bin ich alleine hinein gegangen.

Wir entscheiden, dass ich warte und Ingo ohne Rucksack dorthin läuft. Gerade als er den Rucksack abgenommen hat, kommt uns ein weißes kleines Auto hupend und mit Lichthupe entgegen. Es hält auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Es ist die Inhaberin des Lebensmittelladens und ihr Mann. Beide steigen aus, sie lächelt und hält das Handy hinterm Rücken versteckt und kommt auf uns zu. Wie süß die zwei alten Leute sind. Wir sind total erleichtert und Ingo ist einfach glücklich.

Das wäre es jetzt gewesen. Selbst die 50 Euro stecken noch in der Handyhülle, worauf der Mann Ingo extra hinweist. Wir wollen ihr als Dankeschön einen unserer „Shop-Engel“ schenken (davon hat Ingo extra 8 Stück eingepackt, falls uns unterwegs „Engel“ begegnen), aber will ihn partout nicht annehmen. Anscheinend glaubt sie, dass wir die Engel hier vor Ort irgendwo gekauft haben, da wir sie in einer kleinen Geschenkbox haben. Sie geben uns zu verstehen, dass es für sie selbstverständlich sei.

Wir bedanken uns noch einmal und dann geht es entspannt weiter.
­Eines steht fest: Das waren unsere Engel des Tages!

Wir machen unsere erste Rast nach knapp fünf Kilometern. Wir wissen mittlerweile, dass das besser ist für unsere Füße.

Die nächste Rast ist dann erst in Baiona, da vorher mal wieder nichts kommt.
Außer Landschaft … 🙂

Schöne Landschaft!

Und Wegweiser (auch wir hinterlassen hier einen “Wegweiser” zu unserem Shop & Blog :-))

In Baiona suchen wir suchen uns einen schönen Platz in der „Fressmeile“ mittendrin. Hier sind diverse Gerichte für 9,90 Euro zu bekommen. Dazu Brot und Oliven und uns geht es mit zwei Getränken dazu wieder richtig gut.

Hungrig ist man unterwegs nicht wirklich, aber wenn man dann ans Essen kommt, passt (zumindest für meine Verhältnisse) verdammt viel rein 🙂

Da Ingo nun schon den zweiten Tag ohne Einlagen in den Schuhen läuft, suchen wir ein Sportgeschäft, denn langsam tun seine Füße immer mehr weh. Ohne Einlagen läuft es sich doch nicht so gut.

Die Verkäuferin schneidet ihm die Einlage passend. Nun sollte es besser gehen.

Die Verkäuferin bekommt von mir einen unserer Engel. Sie ist mein Engel des Tages. Ingo jammert nicht, das tut er nie, aber es ist für ihn eine Wohltat wieder eine Einlage im Schuh zu haben.

In direkter Nähe des Sportgeschäfts steht eine der vielen Kirchen. Wir gehen hinein.

Hier zünde ich mehrere Kerzen an. Wie sich herausstellen wird, eine mit einer besonderen Bedeutung 🙂

Bis zu unserem Hotel sind es nur noch einige Kilometer, also lassen wir uns Zeit. Das Heute übernachten wir in einem Hostel, sehr schön und alles super sauber. Direkt nebenan gibt es eine Bar und eine Wäscherei. Waschen lassen wir morgen im Hotel (wir haben ja jeder noch eine frische Garnitur), also Rucksack ab aufs Zimmer und runter in die Bar.

Vor der Türe auf der Terrasse zur Straße hin sind noch Plätze frei. Wir bestellen eine Flasche Hauswein und Wasser, dazu gibt es wieder Oliven.

Nach zwei Flaschen Wein gehen wir aufs Zimmer und nehmen noch eine halbe Flasche mit 🙂 Die Preise hier sind unglaublich. Wir bezahlen insgesamt zwölf Euro für zweieinhalb Flaschen Wein und zwei große Flaschen Wasser. Und geschmeckt hat er auch noch.

Am nächsten Morgen bekommen wir zum Frühstück Toast und Brötchen mit entsprechendem Belag am Tisch serviert. Ebenso Kaffee und Tee. Super Service, echt klasse!

Erkenntnis des Tages: Wahre Engel brauchen keinen Engel!

SHOPPING CART

close