02.09.2019: Tag 13, unsere elfte Etappe von Calas de Reis nach Padron.
Frisch gestärkt nach unserem Frühstück laufen wir los. Heute ist Markt 🙂
Die vorletzte Etappe!
Wir sind beide froh, wenn es bald vorbei ist und stolz tatsächlich jeden (!) Kilometer gelaufen zu sein. Das hätten wir beide nach den ersten drei Tagen nicht geglaubt. Da sind wir beide noch davon ausgegangen bestimmt einmal mit dem Taxi oder dem Bus zu fahren. Es hängen auch an jedem Baum und an jedem Telegrafenmast Taxischilder. Da war ein Taxiunternehmen sehr rege 🙂
Der Weg ist auch heute wunderschön – nix Taxi!
Viel Natur und immer nach fünf bis sechs Kilometern machen wir Rast in einer der vielen Tavernen. Diese hier hat einen schönen Garten, den man von der Straße aus gar nicht sieht. Hier wachsen einem sprichwörtlich die Trauben in den Mund 🙂 Traumhaft!
Diesmal warme Beilage zum Bier …
Mitten im Wald schreibe ich meiner Tochter, da ich an sie denken muss und sie vermisse.
Sie schreibt kurz darauf zurück und schickt mir ein Video. Mein Enkel kann jetzt krabbeln. Das war wohl die Macht der Energie des Weges, dass ich genau zu dem Zeitpunkt meiner Tochter von meinem Handy aus eine SMS schreibe (das erste Mal seit wir unterwegs sind), als Sie zusammen mit dem Kleinen zu Hause auf dem Boden sitzt und er das erste Mal loskrabbelt. Ich bin so stolz auf den kleinen Bör und vermisse ihn sehr.
In Padron angekommen, laufen wir quer durch. Der Ort ist nicht sonderlich schön. Als letzten Ort vor Santiago hatte ich mehr erwartet.
Es ist heiß, viel Flüssigkeit ist wichtig 😉
Wir trinken in einer Bar noch ein Bier, wir haben nur noch drei Kilometer bis zu unserer Unterkunft. Die Herberge mit dem tollen Namen „Camino Portugues“ liegt außerhalb des Ortes und direkt an der Hauptstraße.
Unsere Wirtin wartet bereits auf uns. Ingo hatte ihr von unterwegs geschrieben, dass wir bald da sind. Das Zimmer ist groß und hell. Alles neu, das Bad ist top und das für den Preis von 36,50 EUR für uns beide zusammen.
Unten ist ein Café, da setzen wir uns, nachdem wir unsere Rucksäcke ins Zimmer gebracht haben, gemütlich hin. Unsere Füße sehen immer noch gut aus. Keine Blasen 🙂
Essen erst ab 20 Uhr. Was soll´s, das kennen wir ja nun schon zur Genüge. Wir nehmen eine Flasche Wein und Wasser, dazu bekommen wir eine große Schüssel Oliven.
Der Wein ist leer, als wir endlich Essen bestellen können.
Ich nehme die kleinen grünen Paprikaschoten, die Spezialität von Padron. Nur haben wir nirgendwo ein Feld gesehen, wo sie diese anbauen? Dazu nehmen wir Pilze mit Scampis (die sich allerdings versteckt haben), Brot, Aioli und Schinken.
Keine großartigen Spezialitäten insgesamt. Am besten sind die grünen Paprika.
Satt und müde gehen wir hoch auf unser Zimmer. Heute sind uns kaum andere Pilger begegnet. Ein Pärchen haben wir immer mal wieder überholt. Zwei Gruppen in der Taverne getroffen, aber sonst?
Ach ja, und im Wald überholte uns einer mit einem großen Schild „Santiango“ am Rucksack strammen Schrittes 🙂
Erkenntnis des Tages: Verbundenheit durch Gedanken!