Jakobsweg - Meine-spiritualitaet.de

Der (Jakobs-)Weg ruft … 1

Vor ca. 15 Jahren erfuhr ich das erste Mal vom Jakobsweg. Die Mutter meiner besten Freundin war den Camino Francés gegangen und erzählte von Ihren Erlebnissen auf diesem Weg. Damals wurde die Idee geboren…“ich gehe irgendwann auch einmal den Jakobsweg“…

Und dann 2 Jahre später … “Ich bin dann mal weg“ … wer kennt es nicht. Das Buch von Harpe Kerkeling, der sehr authentisch und mit seinem Humor den Weg beschreibt. Der Film dazu einem auch von der Landschaft und dem Weg einen Eindruck verschafft.

Der Wunsch, den Weg zu gehen war immer in mir. Doch wie sollte man es umsetzen mit 2 Kindern die zur Schule gehen und im Jahr schon 13 Wochen Betreuung während der Ferien sicherzustellen waren. Aber alles hat seine Zeit und so wurde aus dem Wunsch ein Plan.

Da klar war, dass wir keine 6 Wochen dafür Zeit haben, mussten wir eine Strecke finden, die nach Möglichkeit in eine 14-tägige Reise passt. Erst durch diese Recherche habe ich erfahren, dass es auch einen Weg von Porto nach Santiago de Compostela gibt und das man den Weg auch als Küstenweg laufen kann. Der Camino Portugues ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, die Infrastruktur hat sich entsprechend verbessert und man kann mittlerweile fast 80% des Weges am Meer entlang gehen. Die Strecke beläuft sich auf 250 km und so war die Entscheidung schnell getroffen, welchen Jakobsweg wir gehen.

Den Jakobsweg am Meer entlang, das war für mich das i-Tüpfelchen. Ich liebe das Meer.
Der Gedanke im Sommer am Meer entlang zu laufen, hat auch den letzten Zweifel an dieser Reise verschwinden lassen und so wurde der Plan konkret.

1. Den Reisezeitraum festlegen

Mai und September werden für den Camino Portugues als die beste Reisezeit vorgeschlagen. Da der Mai für uns nicht in Frage kam, stellte sich für uns als perfekter Zeitraum der 21. August bis 5. September heraus.

2. Die Flüge buchen

Dass wir von Köln nach Porto fliegen wollten, war schnell klar und die Flüge auch vorhanden, aber wie kommen wir von Santiago de Compostela zurück. Fliegen? Nach Köln gibt es keinen Direktflug von Santiago de Compostella aus. Auch hier war die Recherche im Internet und das E-Book „Camino Portugues für Anfänger“ sehr hilfreich. Es gibt die Möglichkeit mit dem Bus von Santiago de Compostela zurück nach Porto an den Flughafen zu fahren. Der Reisepreis ist günstig und so sieht man noch einmal die Landschaft (der Weg durchs Landesinnere) entspannt vom Bus aus. Die Tickets kann man problemlos im Internet buchen und so war die Hin- und Rückreise schnell und günstig gebucht.

3. Das Hotel für Porto buchen

Wir haben unseren Zeitraum extra so festgelegt, dass wir die ersten Zwei Nächte in Porto übernachten werden. So bleibt uns genug Zeit uns die Stadt in Ruhe anzuschauen und uns zu akklimatisieren.

4. Die Etappen festlegen

Der wohl spannendste und zeitintensivste Punkt meiner Planung. Wie viele Etappen wollen wir laufen und wie viele km pro Tag? Wo ist das Limit? Ich habe mich hier allerlei verschiedener Informationsquellen bedient und die für uns passenden Etappen mit Hilfe von Google Maps festgelegt.

  1. Etappe
    Porto nach Vila do Condo (29,9 km)
  2. Etappe
    Vila do Condo nach Fáo (21km)
  3. Etappe
    Fáo nach Viana do Castelo (26 km)
  4. Etappe
    Viana do Castelo nach Caminha (23,3 km)
  5. Etappe (mit der Fähre übersetzen – Grenze Portugal/Spanien)
    Caminha nach Mougas (22,5 km)
  6. Etappe
    Mougas nach San Pedro da Ramallosa (17 km)
  7. Etappe
    San Pedro da Ramallosa nach Vigo (19,6 km)
  8. Etappe
    Vigo nach Redondela/Soutoxuste (18,1 km)
  9. Etappe
    (nach ca 6 km verlassen wir hier das Meer und gehen ins Landesinnere)
    Redondela/Soutoxuste nach Pontevedra (14 km)
  10. Etappe
    Pontevedra nach Caldas de Reis (22 km)
  11. Etappe
    Caldas de Reis nach Padrón (16,3 km)
  12. Etappe
    Padróm nach Santiago de Compostela (18 km)

Auch für Santiago haben wir vor der Rückfahrt mit dem Bus zum Flughafen zwei Übernachtungen gebucht. So haben wir die Möglichkeit auch noch mit dem Bus nach Finesterre zu fahren und die Stadt auf uns wirken zu lassen.

5. Wo wollen wir übernachten

Herberge oder Hotel?
Hier nehme ich es getreu der Aussage von Harpe Kerkeling „Sei du selbst. Herbergen – das bist du nicht. Spiel nicht den Armen. Das Leben ist kurz der Camino ist lang…wo ist das nächste Hotel.“

250 km sind eine weite Strecke, ich bin jetzt schon gespannt wann ich das erste Mal fluche und keinen Meter mehr weiterlaufen möchte. Aber abends will ich mich auf ein schönes Bett und ein eigenes Bad freuen und mir nicht mit 40 anderen die Toilette teilen. Das ist ja das Schöne: jeder kann den Weg auf seine Weise gehen.

6. Hotels buchen/reservieren

Gar nicht einfach, hier die passende Wahl zu treffen. Es gibt so viele Möglichkeiten in jeder Preislage. Durch die vielen tollen Bewertungen u. a. auch von Pilgern habe ich für uns eine bunte Mischung von einer einfachen Pension bis zum 4. Sterne Hotel ausgesucht. Ob die Wahl gut war, werden wir dann live berichten.

7. Die Ausrüstung festlegen

Auch hierzu gibt es tolle Packlisten (für Frauen und für Männer), an denen man sich super orientieren kann. Da wir keine Übernachtung in der Herberge planen, können wir die Schlafsäcke und Isomatten direkt sparen. Wanderschuhe kaufen wir auch keine, da wir auch in den Bergen immer in unseren Laufschuhen unterwegs sind.

Warum gerade jetzt?

…. weil die Zeit dafür gekommen ist!
Es stehen viele Veränderungen im privaten und beruflichen an und es fühlt sich passend an. Morgen geht es los. Wir halten Euch täglich mit einem kurzen Blogeintrag auf dem Laufenden. Seid gespannt, wie wir es sind 🙂

One Comment

  1. Buon camino!

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